Methoden

Im Wesentlichen bestand das gesamte Camp aus Interkulturellem Lernen. Bei allen Diskussionen und Aktivitäten spielten die unterschiedlichen kulturellen Hintergründe eine Rolle.
Um das interkulturelle Lernen bewusst zu unterstützen wurden folgende Programmteile genutzt:

  • Spielpädagogik
  • Theaterworkshop
  • Kreativworkshop
  • Diskussionen
  • Erlebnispädagogik

neue Methoden:

  • Medienpädagogik
  • Zirkuspädagogik
  • Mentorenprogramm
  • Evaluation/Vorbereitung

Spielpädagogik

Regelmäßig fand nach dem Morgenkreis eine Spielrunde für alle Teilnehmer statt. Begonnen wurde mit Aufwärmübungen, um die Situation zu lockern und den Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, sich auf ein spielerisches Kennenlernen einzulassen.

Die Spiele waren im Wesentlichen körperbezogen und setzten daher nur bedingt fremdsprachliche Fähigkeiten voraus. In diesen Spielen konnte ein grundlegendes Verständnis für die jeweils andere Nationalität entwickelt werde. Wie groß ist mein persönlicher Distanzbereich und der des anderen? Wie gehen ich und andere mit körperlicher Nähe um?

Daraus resultierende Fragen (z.B. über die Unterschiede bei körperlichen Berührungen – tschechische Teilnehmer verhielten sich wesentlich distanzierter) konnten zu einem späteren Zeitpunkt diskutiert werden. Weiterhin wurde in den Spielen das Zusammengehörigkeitsgefühl der Gruppe gestärkt. Durch Übungen, in denen man sich auf die anderen Teilnehmer verlassen musste, wurde Vertrauen hergestellt.

Theaterworkshop

Regelmäßig fand für Interessierte ein Theaterworkshop statt. Hier konnten sich die Jugendlichen durch die kreative Arbeit mit Bildertheater, Improvisation und Forumtheater einen Raum schaffen, ihr Tun zu reflektieren, Grenzen bewusst wahrzunehmen, Neues auszuprobieren und Handlungsmöglichkeiten auszuweiten. Konflikte des Alltags wurden dargestellt und Handlungsalternativen erprobt.

Dieser praktische Workshop bot eine methodische Einführung in die Bearbeitung von sozialen Konflikten durch Theater als auch einen Ort, eigene Themen darzustellen und zu reflektieren. Die Freude an Kreativität, Bewegung und neuen Erfahrungen ist der Weg zur Hinterfragung sozialer Realitäten und Geschehnissen im Alltag, denn Theater verbindet Körper und Geist mit Wahrnehmungen und Gefühlen und bietet somit die Möglichkeit für neue Betrachtungen unserer Welt.
Inhalte:

  • Alltägliche Erfahrungen mittels Theater darstellen und reflektieren
  • Bildertheater nach Augusto Boal
  • Improvisationsübungen zur kreativen Darstellung eigener Erfahrungen (u.a. nach Keith Johnstone)
  • Erleben und reflektieren von Raum, Macht und Status
  • Einführung in das Forumtheater nach Augusto Boal
  • Entwicklung von Forumtheaterszenen

Kreativworkshop

Malen, Zeichnen und Basteln stellt für uns nicht nur eine lustige Freizeitbeschäftigung dar, sondern eine ernste Möglichkeit, sich auszudrücken.

Deshalb fanden unter Anleitung einer Künstlerin und einer Kunstpädagogin (in Ausbildung) regelmäßig Kreativworkshops statt.

Hier konnten die Jugendlichen weitere Möglichkeiten entwickeln, ihre Situation, Wünsche und Träume darzustellen. Von Zeichnungen, Tonarbeiten bis Pappmacheefiguren war alles möglich.

Als Ergebnis wurde einerseits eine Ausstellung organisiert. Weiterhin wurde mit den im Kreativworkshop gefertigten Objekten der Theaterworkshop unterstützt.

Diskussionen

Ein wesentlicher Kernpunkt unserer Aktivitäten waren die regelmäßigen Diskussionsrunden. Nahezu jeden Abend um 17:00 Uhr trafen sich zwischen 12 und 20 Jugendliche, um über bestimmte Themen zu reden. Teilweise wurden zu bestimmten Themen Vorträge gehalten, teilweise wurden die Fragen und Probleme, die sich aus den Spielen und den Workshops ergeben haben, besprochen. Natürlich gab es auch viel Raum, um sich über weitere Themen auszutauschen. Zusätzlich haben unsere Referenten aus der Umgebung und unsere Teamleiter noch Impulsreferate gehalten um die Gespräche zu unterstützen
Die Themen der Abende waren sehr vielseitig. Insbesondere fanden Gespräche zu folgenden Themen statt:

  • soziale und kulturelle Hintergründe
  • Ausgrenzung (Flüchtlinge in Deutschland)
  • politische Partizipation
  • zivilgesellschaftliche Chancen
  • Bildungssysteme
  • Sozialsysteme
  • unterschiedliche Lebensstandards
  • Wünsche, Träume und Visionen
  • Europäische Union (Hierbei musste insbesondere Basiswissen über Europa und über Demokratie vermittelt werden)
  • Osterweiterung der EU
  • deutsche-rumänisch-polnisch-tschechische Geschichte im 2. Weltkrieg
  • Fremdenfeindlichkeit in der Region
  • und vieles mehr

Die Teilnahme an diesen Treffen war freiwillig, um sinnvoll ins Gespräch zu kommen.

Erlebnispädagogik

Durch zahlreiche Team und Einzelaktivitäten vor allen im sportlichen Bereich konnten die Teilnehmer die Elemente die Pädagogikform erleben. Durch die Verbindung von Kognition, Emotion, Aktion und Spiritualität mit dem Prozess des Lernens führt Erlebnispädagogik zur Stärkung der persönlichen Fähigkeiten. Nicht das Erlebnis selbst, sondern die Intensivierung der Erlebensfähigkeit ist die Basis für persönliches Wachstum. Wertschätzung, partnerschaftliche Zusammenarbeit und Freiheit der Entscheidung sind ethnische Grundlagen unserer Workshopleiter.

Zirkuspädagogik

In der Zirkuspädagogik wird durch ein kontinuierliches, eigenmotiviertes Üben neuer Bewegungsmuster in der Gruppe eine Vielzahl pädagogischer Grundwerte vermittelt, ohne dass die pädagogische Arbeit im Vordergrund stehen muss.

Wir wählten die Elemente Akrobatik, Jonglage und Zaubertrick um die Teilnehmer zu fördern. Gerade bei den Zauber-, oder auch Taschentricks war es schön zu sehen, wie sonst eher ruhige Teilnehmer Fingerfertigkeiten im wahrsten Sinne des Wortes hervorzauberten und wie sie sagten zum ersten Mal etwas mit diesem Talent anfangen konnten.

Beim Abschlussfest konnte ein kleines Programm aufgeführt werden, was alle sehr begeisterte.

Medienpädagogik

Ziel des Informationssystems Medienpädagogik ist die Förderung von Medienkompetenz. In unserem Camp sollte über den Teamleiter von Radio ARA Berlin die Kompetenz zum Erstellen einer Radiosendung mit allen dazugehörigen Notwendigkeiten geschult werden. In diesem Rahmen wurde ein Radioworkshop angeboten, bei dem die Jugendlichen Interview-, Schnitt- und Powerpoint-Techniken erlernten.

Mentorenprogramm

Aus der Erfahrung der rumänischen Teamleiterin wurde ein Mentorenprogramm für unser Camp entwickelt. Dieser soll einen individuellen Gesprächsrahmen für die Teilnehmer bieten, um so persönliche Probleme im kleineren, persönlichen Kreise zu besprechen. Die Teilnehmer konnten sich einen Teamer seines Vertrauens wählen und mit diesem unter vier Augen reden.

Evaluation/Vorbereitung

Jeden Morgen trafen sich alle Teamleiter um den vorangegangenen Tag Auszuwerten, daraus Schlüsse zu ziehen und den kommenden Tag vorzubereiten und zu strukturieren. Bei besonderen Problemlagen wurde eine solche Zusammenkunft zusätzlich am Abend abgehalten.

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