Auswertung

Der erste Schritt für eine Auswertung fand im Rahmen einer Mitgliederversammlung statt. Hier wurde besprochen, welche Elemente der Begegnung besonders gut funktioniert haben und wo es noch Schwierigkeiten gab.

Bei dieser Versammlung wurde auch das Nachbereitungstreffen organisiert. Zur Nachbereitung trafen wir uns mit den Teilnehmern zu einem Wochenendseminar und werteten das Erlebte aus. Dabei stand bei den Jugendlichen zunächst der Austausch von Fotos und Geschichten im Vordergrund. In Absprache mit uns haben einige Teilnehmer aus den erstellten Videoaufnahmen eine Dokumentation erarbeitet. Diese wurde dort vorgestellt. Zur Zeit wird die Vervielfältigung dieser Videodokumentation betrieben und an alle Interessenten verteilt.

Eine Kopie wurde an unsere rumänische Partnerorganisation übersandt. Dort wird sie mit rumänischen Untertiteln versehen und für die rumänischen Teilnehmer bereitgestellt. Es gelang uns, nach dem Jugendcamp einige deutsche Teilnehmer für die Arbeit in unserem Verein zu motivieren. Sie erstellen eigenständig unsere Internetseiten und haben einen Teil der Verantwortung übernommen, mit unseren rumänischen Partnern im Kontakt zu bleiben. Auch in Oradea haben sich einige Jugendliche zusammengeschlossen, um in weiterführenden Gesprächsrunden verschiedene Themen zu bearbeiten. Mit Spannung verfolgen diese Jugendlichen die Diskussionen für eine weitere EU-Erweiterung. Dabei sind sie besonders interessiert, wie die Diskussion in Deutschland geführt wird.

Mit Hilfe des Internets stellen einige deutsche Teilnehmer Aussagen und Redebeiträge von deutschen Politikern zusammen und bringen sie in einen gesellschaftlichen Zusammenhang.

Im Ausland wird zur Zeit viel über eine drohende rechtsextremistische Gefahr in Deutschland diskutiert. Die rumänischen Teilnehmer sind dabei sehr interessiert, welchen Einfluss dies auf den EU-Beitritt von Rumänien haben könnte. Während dieses Thema die deutschen Jugendlichen eher kalt lässt, verbinden die rumänischen ihr persönliches Schicksal damit. Sie sehen in der EU-Osterweiterung auf lange Sicht ihre einzige Chance für eine berufliche Perspektive.

Derzeit versuchen einzelne Mitarbeiter unserer Partnerorganisationen eine weiterführende Organisation für die rumänischen Teilnehmer zu organisieren. Hierzu wurde ein offenes Angebot geschaffen. Einmal wöchentlich treffen sich diese Jugendlichen und diskutieren und planen Projekte auf lokaler Ebene.

Für die deutschen Teilnehmer wurde ein solch konkretes Angebot nicht geschaffen. Potsdam hat eine sehr reichhaltige Kultur- und Politikszene. Unserer Meinung nach sollte nicht noch ein weiteres Angebot geschaffen werden, sondern gegebene Strukturen ausgenutzt und erweitert werden. Hierzu wurden einzelne Jugendliche an verschiedene Projekte und Gruppen weiterverwiesen. Die Themenbandbreite, die dabei von Interesse waren, reichte von Kreativangeboten über Umweltschutz bis zu antifaschistischer Arbeit.
Spunk e.V. hat nicht den Anspruch, alles selber zu machen, sondern verschiedene Angebote zu vernetzen und zu nutzen.

Aufgrund langjähriger Erfahrung wissen wir, daß es sehr schwierig ist, Jugendliche für politische und gesellschaftliche Arbeit zu motivieren. Erfahrungsgemäß bleibt nach einer Freizeit nur ein kleiner Teil der Teilnehmer auch weiterhin an solcher Arbeit interessiert. Nach Beendigung unseres Projektes (gegenseitiger Jugendaustausch) sind insgesamt 5 Jugendliche übrig geblieben, mit denen wir auch in Zukunft inhaltlich zusammenarbeiten werden. Diese werden zum Teil in unserem Verein eingebunden, zum Teil arbeiten sie in anderen Initiativen, stehen aber mit uns in regem Austausch. Ja, 5 Jugendliche klingt nicht nach sehr viel. Aber für uns stellt dies einen großen Erfolg in der praktischen Arbeit dar.

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>