Methoden

Im Wesentlichen bestand das gesamte Camp aus interkulturellem Lernen. Bei allen Diskussionen und Aktivitäten spielten die unterschiedlichen kulturellen Hintergründe eine Rolle. Um das interkulturelle Lernen bewußt zu unterstützen, wurden im wesentlichen folgende Programmteile genutzt:

  • Spielpädagogik
  • Theaterworkshop
  • Kreativworkshop
  • Diskussionen

Spielpädagogik

Regelmäßig fand nach dem Morgenkreis eine Spielrunde für alle Teilnehmer statt. Begonnen wurde mit Aufwärmübungen, um die Situation zu lockern und den Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, sich auf ein spielerisches Kennenlernen einzulassen.

Die Spiele waren im wesentlichen körperbezogen und setzten daher nur bedingt fremdsprachliche Fähigkeiten voraus. In diesen Spielen konnte ein grundlegendes Verständnis für die jeweils andere Nationalität entwickelt werde. Wie groß ist mein persönlicher Distanzbereich und der des anderen? Wie gehen ich und andere mit körperlicher Nähe um ? …

Daraus resultierende Fragen (z.B. über die Unterschiede bei körperlichen Berührungen – deutsche Teilnehmer verhielten sich wesentlich distanzierter) konnten zu einem späteren Zeitpunkt diskutiert werden. Weiterhin wurde in den Spielen das Zusammengehörigkeitsgefühl der Gruppe gestärkt. Durch Übungen, in denen man sich auf die anderen Teilnehmer verlassen mußte, wurde Vertrauen hergestellt.

Theaterworkshop

Regelmäßig fand für Interessierte ein Theaterworkshop statt. Hier konnten die Jugendlichen mit den Mitteln der Pantomime und des Kreativtheaters zusammen arbeiten. Wiederum wurde anfänglich damit begonnen, die Teilnehmer aufzuwärmen und sich mit den verschiednen Ausdrucksformen vertraut zu machen. Ziel war es, zu bestimmten Anlässen eine Performance zu erstellen.

Auf diese Weise konnten die Jugendlichen ihre konkrete Lebenssituation, ihre Probleme, Wünsche und Vorstellungen den anderen Teilnehmern nahe bringen. Es gab zwar eine grobe Vorstellung, welche Themen bearbeitet werden sollten, jedoch wurde den Jugendlichen viel Freiraum gegeben, das auszudrücken, was ihnen wichtig war. Die Grundlagen der meisten Methoden wurden dem Buch »Theater der Unterdrückten« von Augusto Boal entnommen.

Kreativworkshop

Malen, Zeichnen und Basteln stellt für uns nicht nur eine lustige Freizeitbeschäftigung dar, sondern eine ernste Möglichkeit sich auszudrücken. Deshalb fanden unter Anleitung einer Künstlerin und einer Kunstpädagogin (in Ausbildung) regelmäßig Kreativworkshops statt. Hier konnten die Jugendlichen weitere Möglichkeiten entwickeln, ihre Situation, Wünsche und Träume darzustellen. Von Zeichnungen, Tonarbeiten bis Pappmacheefiguren war alles möglich.

Als Ergebnis wurde einerseits eine Ausstellung organisiert, in der nach Themen sortiert die Kunststücke gezeigt wurden. Weiterhin wurden mit den im Kreativworkshop gefertigten Marionetten 2 Theaterstücke aufgeführt.

Diskussionen

Ein wesentlicher Kernpunkt unserer Aktivitäten waren die regelmäßigen Diskussionsrunden. Nahezu jeden Abend trafen sich zwischen 12 und 20 Jugendliche, um über bestimmte Themen zu reden. Teilweise wurden zu bestimmten Themen Vorträge gehalten, teilweise wurden die Fragen und Probleme, die sich aus den Spielen und den Workshops ergeben haben, besprochen. Natürlich gab es auch viel Raum, um sich über weitere Themen auszutauschen.

Die Themen der Abende waren sehr vielseitig. Insbesondere fanden Gespräche zu folgenden Themen statt:

  • soziale und kulturelle Hintergründe
  • Ausgrenzung (Flüchtlinge in Deutschland und Zigeuner in Rumänien)
  • Bildungssysteme
  • Sozialsysteme
  • unterschiedliche Lebensstandards – insbesondere mit Blick auf die spezielle Herkunft der rumänischen Teilnehmer (kamen vorwiegend aus Heimen und sozial schwachen Familien)
  • Wünsche, Träume und Visionen
  • Europäische Union (Hierbei musste insbesondere eine Menge Basiswissen über Europa und über Demokratie vermittelt werden)
  • Osterweiterung der EU
  • die Zukunft von Rumänien
  • Deutsch – Rumänische Geschichte im 2. Weltkrieg
  • Gedenkstätte Sachsenhausen
  • und vieles mehr

Die Teilnahme an diesen Treffen war freiwillig, um sinnvoll ins Gespräch zu kommen.

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